Darmkrebsvorsorge

Darmkrebs ist in Deutschland bei Männern wie bei Frauen die zweithäufigste Krebserkrankung. Etwa jede achte Krebserkrankung in Deutschland be­trifft den Dickdarm (Kolon) bzw. Mastdarm (Rektum). 2016 erkrankten laut Robert Koch-Institut 32.000 Männer und 26.000 Frauen daran. 2020 sollen es laut Schätzungen etwa 31.000 Männer und 24.000 Frauen sein. Die Diagnose Darmkrebs wird damit im Laufe des Lebens bei einem von 17 Männern und einer von 20 Frauen gestellt.
Darmkrebs zählt zu den Krebserkrankungen mit mittlerer Prognose (Vorhersage des wahrscheinlichen Krankheitsverlaufs). Fünf Jahre, nachdem der Krebs festgestellt wurde, leben noch gut zwei Drittel der Erkrankten.
2002 wurde die Vorsorgekoloskopie in Deutschland eingeführt. Und schon seit 2003 nimmt die Anzahl der Todesfälle bezogen auf alle Darmkrebspatienten kontinuierlich ab.
Das heißt, dass mehr Menschen geheilt werden, die Krankheit überleben, beziehungsweise länger überleben, als es früher der Fall war. Die Prognose wird besser.

Die wichtigsten Risikofaktoren für Darmkrebs sind Tabakkonsum und Übergewicht. Es folgen Bewe­gungsmangel und ballaststoffarme Ernährung. Auch wer regelmäßig Alkohol trinkt oder viel rotes bzw. verarbeitetes Fleisch isst, erkrankt häufiger. Verwand­te ersten Grades von Patienten mit Darmkrebs sind selbst überdurchschnittlich häufig betroffen. Bei sel­tenen erblichen Erkrankungen besteht bereits in jün­geren Jahren ein sehr hohes Risiko zu erkranken. Chronisch ­entzündliche Darmerkrankungen stei­gern in geringerem Umfang das Erkrankungsrisiko.

Darmkrebs ist in einem frühen Stadium häufig heilbar. Doch im frühen Stadium macht er kaum Beschwerden. Je früher Krebs erkannt wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er noch nicht gestreut hat und heilbar ist. Eine Früherkennungsuntersuchung kann deshalb verhindern helfen, dass Menschen an Darmkrebs sterben oder dass sich die Krebserkrankung schon in einem fortgeschrittenen Stadium befindet.

Zur Früherkennung von Darmkrebs kann im Alter von 50 bis 54 Jahren jährlich und ab 55 Jahren alle zwei Jahre ein immunologischer Test auf verstecktes Blut im Stuhl durchgeführt werden Ab 50 Jahren (Männer) bzw. 55 Jahren (Frauen) sieht das gesetz­liche Früherkennungsprogramm eine Darmspiege­lung (Koloskopie) vor. Dabei können auch direkt Darmpolypen entfernt werden, die sich zu Krebs ent­wickeln könnten. Bei unauffälligem Befund kann nach 10 Jahren eine Wiederholungskoloskopie erfol­gen.

Früherkennung von Krebs wird häufig auch als „Krebsvorsorge“ bezeichnet. Doch das ist verwirrend; nicht jede Früherkennung ist tatsächlich Vorsorge: Ein Stuhltest wirkt nicht vorbeugend gegen Darmkrebs. Er kann aber dafür sorgen, dass die Krankheit früher erkannt wird und besser zu behandeln ist. Mit einer Darmspiegelung hingegen lässt sich ggf. eine Krebserkrankung verhindern. Denn während der Untersuchung werden auch Polypen entfernt, aus denen Darmkrebs entstehen könnte. Damit betreiben Sie also auch „Vorsorge“.

Die Darmspiegelung ist eine sehr sichere Untersuchung. Bei der Untersuchung kann es zu Blutungen und Verletzungen der Darmwand kommen. Sie sind allerdings selten: In einer Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums kam es bei fünf von 10.000 Untersuchten zu einer Darmblutung, die eine Einweisung ins Krankenhaus erforderlich machte. Bei weniger als einer von 1.000 untersuchten Personen kam es zu einer gefährlichen Darmwandverletzung.

Die Wand des Darms besteht aus mehreren Schichten. Innen ist der Darm mit einer Schleimhaut ausgekleidet. In den äußeren Schichten sorgen Muskelfasern dafür, dass die Nahrungsreste in Richtung Darmausgang transportiert werden.

Darmkrebs entsteht in der inneren Schleimhaut des Darms. Die Schleimhaut kann bei der Darmspiegelung hervorragend beurteilt werden. Bösartige Tumore, die von Schleimhäuten, ausgehen, nennt man Karzinome. Andere Krebsformen im Dickdarm oder Krebs im Dünndarm sind sehr selten.
Darmkrebs entwickelt sich meist langsam in mehreren Stufen: Zunächst verdickt sich an einer Stelle die Darmschleimhaut, da hier mehr Zellen wachsen als normalerweise. Mit der Zeit kann so eine - meist pilzartig vorgewölbte - Veränderung entstehen, in der Fachsprache Polyp oder Adenom genannt.
Diese noch gutartigen Tumoren können sich im Verlauf von Jahren zu einer bösartigen Geschwulst wandeln. Durchschnittlich dauert es fünf bis zehn Jahre, bis aus einem kleinen Polypen Darmkrebs geworden ist.

Von allen Maßnahmen zur Früherkennung dieser Polypen besitzt die Koloskopie die höchste Empfindlichkeit (Goldstandard). Die Koloskopie ist als einzige Maßnahme gleichzeitig diagnostisch und therapeutisch. Denn sie hat den Vorteil, dass auch nichtblutende Karzinome und Polypen mit hoher Empfindlichkeit nachgewiesen werden können. Durch die Abtragung dieser Polypen (Adenome) kann die Entstehung von Darmkrebs effektiv verhindert und die krebsbedingte Sterblichkeit gesenkt werden.

*1 Leitlinienprogramm Onkologie | S3-Leitlinie Kolorektales Karzinom | Version 2.1 | Januar 2019;

*2 Krebs in Deutschland für 2015/2016; 12. Ausgabe; Korrigierte Fassung vom 17.08.2020 Robert Koch-Institut, Berlin

H2-Atemteste

H2-Atemteste besitzen einen hohen Stellenwert in der Diagnostik von Durchfallerkrankungen, Darmgasbeschwerden, Übelkeit sowie anderen Bauchsymptomen.
Das Prinzip dieses Tests beruht auf der Bildung von H2 (Wasserstoff) durch Darmbakterien, wenn der Nahrungszucker (z. B. Laktose) vom Körper nicht in ausreichendem Maße verdaut und aufgenommen wird. Dann verbleibt zu viel Zucker im Darm und wird von den Darmbakterien abgebaut. Dabei entsteht H2, dieses Gas wird mit der Atemluft ausgeatmet und bei der Untersuchung gemessen: H2-Atemtest! Je nach verwendetem Zucker können Aussagen zur Milchzuckerunverträglichkeit (Laktosetest), Fruchtzuckerunverträglichkeit (Fruktosetest) oder Sorbitunverträglichkeit gemacht werden.

Damit der Test die richtigen Ergebnisse liefern kann, ist Ihre Vorbereitung enorm wichtig!
Bitte beachten Sie:

Am Tag vor der Untersuchung:
Keine blähenden Speisen (z. B. Bohnen, Kohl, Zwiebeln usw.). Letzte Kohlenhydrate nicht später als 14 Uhr. Zum Abend höchstens eine klare Suppe oder Natur-Joghurt. Ab 18:00 gar kein Essen mehr.
Keine Mundspülung mit antiseptischer Lösung.
12 Stunden vorher (ab dem Vorabend): kein Nikotin. Keine kohlensäurehaltigen Getränke (z. B. Cola, Schorle, Mineralwasser). Keine Milch, keine Süßigkeiten (auch keinen Kaugummi oder Bonbons).

Am Tag der Untersuchung:
Morgens vor der Untersuchung bitte Zähne nicht putzen und keine Mundspülung verwenden. Keine Bonbons oder Kaugummis vor der Untersuchung! Keinen Lippenstift benutzen.
Stilles Wasser dürfen Sie bis 2 Std. vor der Untersuchung trinken.
Keine Untersuchung direkt nach einer Darmspiegelung (sollte mindestens vier Wochen zurückliegen).

Helicobacter-Atemtest (C13-Harnstoff-Atemtest)

Dies ist eine sehr genaue Methode zum Nachweis der Infektion des Magens mit Helicobacter pylori. Dieses Bakterium spielt eine Rolle bei Magen- und besonders Zwölffingerdarmgeschwüren sowie bei der Magenkrebsentstehung. Die Untersuchung wird in aller Regel als Therapiekontrolle nach einer Behandlung der Helicobacer pylori-Infektion durchgeführt.

Vorbereitung
Mindestens 12 Stunden vor dem Atemtest müssen Sie nüchtern bleiben.
6 Stunden vor der Untersuchung nicht rauchen.
Säureblocker (Protonenpumpenhemmer wie Pantoprazol oder Omeprazol) sollten mindestens 7, besser 14 Tage vor der Untersuchung abgesetzt werden (ggf. den Arzt fragen).
Eine Helicobacter pylori-Behandlung mit Antibiotika sollte mindestens vier Wochen zurückliegen, ebenso jede andere Antibiotikatherapie.


Untersuchungsablauf
Vor Beginn des Tests werden Sie um eine Atemprobe gebeten. Sie bekommen anschließend 200 ml Fruchtsaft (bitte Orangensaft mitbringen) mit der Testflüssigkeit zu trinken. Nach 20 Minuten wird noch eine abschließende zweite Atemprobe gemessen.

Ihr Zeitaufwand: ca. 45 Minuten

CED Hotline

Neben einer ärztlichen Telefonsprechstunde wird jeden Dienstag eine spezielle Hotline für die von uns betreuten Patienten mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) angeboten. In dieser steht unsere erfahrene CED-Fachassistentin Frau Hillen für Fragen unserer Patienten bereit. Es lassen sich so häufig viele Dinge hinsichtlich der aktuellen Behandlung, erfolgten Diagnostik und weitere Aspekte klären. Frau Hillen ist auch zugleich unsere Studienassistentin, denn auch auf die wissenschaftliche Betrachtung der CED legen wir in unserer Praxis wert.

Kurz die Cookies, dann geht's weiter

Auf unseren Seiten werden sog. Cookies eingesetzt. Bei Cookies handelt es sich um kleine Textdateien, die für die Dauer Ihrer Browser – Sitzung im Zwischenspeicher Ihres Internetbrowsers (sog. Session-Cookies) oder für eine gewisse Dauer (sog. permanent – Cookies) auf Ihrer Festplatte gespeichert werden.

Erweiterungen für ein informativeres Besuchererlebnis.